Joachim Walther

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Joachim Walther, geboren am 6. 10. 1943 in Chemnitz/Sachsen als Sohn einer Säuglingsschwester und eines Beamten, der 1944 starb. Abitur mit Facharbeiterbrief als Maschinenschlosser, anschließend ein Jahr als Bühnenarbeiter und Reparaturschlosser tätig. 1963 bis 1967 Studium der Literaturwissenschaft und Kunstgeschichte an der Ostberliner Humboldt-Universität, Staatsexamen, ein Jahr Lehrer für Deutsch und Kunsterziehung. Von 1968 bis zur erzwungenen Kündigung 1983 Lektor und Herausgeber beim Buchverlag Der Morgen, Ostberlin. 1972 Aufnahme in den Schriftstellerverband der DDR, Arbeiten für die Wochenschrift „Die Weltbühne“, 1974/75 Studienaufenthalt in Warschau. Redakteur der Literaturzeitschrift „Temperamente“ von 1976 bis zur wiederum aus politischen Gründen erzwungenen Auflösung der gesamten Redaktion 1978. Seit 1983 freiberuflich vornehmlich als Erzähler, Hörspiel- und Kinderbuchautor tätig, des Öfteren Gastaufenthalte an Universitäten und Colleges in England und den USA. 1984 aus Enttäuschung über Honeckers Politik und die zunehmende Verhärtung des Systems Rückzug in die mecklenburgische Provinz, wo er sich in scheinbar intakter ländlicher Idylle der Umwelt- und Fortschrittsproblematik zuwandte. Seit 1989 wieder in Berlin lebend. Als letzter gewählter stellvertretender Vorsitzender des Schriftstellerverbandes der DDR setzte er sich entschieden für dessen Erneuerung, d.h. die gründliche Aufarbeitung seiner Geschichte und personelle Konsequenzen ein. Über Joachim Walther hat der Staatssicherheitsdienst der ehemaligen DDR zwei umfangreiche Operative Vorgänge (OV) ...